Die ersten Schritte: 1950s - 1964

Die Geschichte der Band begann in den späten 50ern als "die Dozies" wie sie heute liebevoll genannt werden, aus verschiedenen Bands aus der Gegend um Salisbury zusammenkamen. Trevor Davies ( Dozy), damals bei den Beatnicks, traf Ian Amey (Tich) und überredete ihn seine Gruppe Eddy and the Strollers zu verlassen und bei den Beatnicks einzusteigen. Ein paar Monate später kam David Harman (Dave Dee) von den Coasters und Boppers hinzu und Tich sprach seinen Schulkameraden John Dymonds (Beaky) an, der auch ein Mitglied bei den Big Boppers war, ob er nicht auch einsteigen wollte.

Foto Beatnicks "Ronnie Blonde and the Beatnicks" traten bereits häufig auf, mit einem Repertoire aus klassischen Rocksongs und modernen Hits plus ein paar eigenen Nummern. Einen Abend tauchte ihr Frontmann Ronnie nicht auf und Dave war letztendlich derjenige der die meisten Lieder sang - und wurde schliesslich selbst deren Frontmann.

Die Schlagzeuger kamen und gingen aber schliesslich haute es zu Weihnachten '61 mit Michael Wilson (Mick) hin, den Dozy während einer Fahrt im Bus getroffen hatte. In der Zwischenzeit war der Bandname bereits abgeändert worden zu Dave Dee & the Bostons.

Die Jungs hatten inzwischen ihre regulären Jobs als Anstreicher oder Automechaniker aufgegeben um Vollzeit-Musiker zu werden. Dave war vorher Polizist gewesen, und als Kadett war er damals als Erster am Ort des Autounfalls am 17. April 1960, der Eddie Cochrane tötete und Gene Vincent schwer verletzte. Ein geplatzer Reifen hatte das Taxi in der Nähe von Chippenham, Wiltshire gegen einen Laternenmast schleudern lassen und Dave rettete Eddies Gretsch Gitarre. Sie wurde ein paar Wochen auf der Wache aufbewahrt bevor sie an Eddies Familie in den USA zurückgeschickt wurde - nachdem Dave mal "ordentlich drauf gespielt hatte". Foto Dave Dee als Polizist 1962 quittierte auch Dave endlich seinen Job, als die Band professionell wurde - aber er zitiert ab und zu nochmal die 'Polizisten-Litanei' - die notwendig ist wenn man jemanden festnimmt, nur um die Leute zu überraschen und sich selbst an die Zeiten zu erinnern.

Es war damals schwer für die lokalen Bands. Es gab wenig Plätze in England für junge Bands um aufzutreten, und sie musten weit fahren für wenig Geld. Dave sagt: "Ich bin in das Musikgeschäft eingestiegen weil es eine Liebe war - nicht für das Geld. Es war etwas dass ich schon immer hatte tun wollen. Ich stieg in den Bus und fuhr 30 Meilen nach Bournemouth um in einer kleinen Stadthalle aufzutreten. Schliesslich konnten sich meine Eltern ein Auto leisten und dann packten wir das ganze Band Equipment auf den Dachgepäckträger und fuhren los und machten Gigs für einen Fünfer. Einmal sind wir den ganzen Weg von Southampton nach Thurso in Schottland gefahren für 17 Pfund."

Während England schwierig war, war Deutschland gross im Clubgeschäft und anstatt die grossen RockīnīRoll Leute aus Amerika einzufliegen war es viel billiger Englische Bands herüberzuholen um sie die gleiche Musik spielen zu lassen ! Die Band spielte im Storyville Köln, Top Ten Club in Hannover und Top Ten Club in Hamburg.

Zu der Zeit lebten sie alle noch bei Ihren Eltern und hatten keine festen Freundinnen, verdienten wenig Geld, und was sie verdienten wurde nach Hause geschickt um die Raten für Ihr Equipment abzuzahlen.

Foto Dave Dee and the Bostons Alle Bands waren direkt über dem Top Ten Club einquartiert - die Jungs beschwerten sich nicht. Aber das Arbeitspensum konnte anstrengend sein. Sie mussten ein Minimum von sechs Stunden die Nacht auftreten, Woche für Woche - sie mussten 50-Minuten-Sets spielen mit lediglich einer zehn-Minuten-Pause. So lange die Leute am trinken waren, mussten sie weiterspielen ! An Feiertagen oder Wochenenden manchmal von 4 Uhr Nachmittags bis 4 oder 5 am Morgen.

Dieser Gewaltakt in Deutschland festigte die Band musikalisch mit ihrem Rezept aus RockīnīRoll, Rhythm & Blues und vierstimmigem Harmoniegesang.
Dave sagte:"Wenn Du dein gesamtes Programm zweimal in einer Nacht durchgespielt hast must Du anfangen zu improvisieren. Wir haben sogar begonnen in Deutsch zu singen !"

1964 war ein entscheidendes Jahr für sie: Alle Zeitgenossen aus den Club-Zeiten in Deutschland hatten Plattenverträge, aber die Jungs hatten den Anschluss verloren. Es sollte eine ganze Zeit dauern bis sie einen Vertrag bekamen.

Aber zumindest waren sie für die gesamte Sommer Saison im Butlins Ferien Resort in Clacton-on-Sea gebucht. An einem ihrer üblicherweise freien Donnerstage waren Sie für einen Auftritt in Swindon gebucht als Einheizer für die Honeycombs, die gerade an die Spitze der Charts gekommen waren. Alan Blaikley, einer der Manager der Honeycombs sah sie sich an und war sehr beeindruckt.

Foto Howard Blaikley Alan Blaikley und sein Partner Ken Howard erkannten das Potential der Band und nahmen sie unter ihre Fittiche und änderten den Namen zu Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich - ihre wirklichen Spitznamen übrigens. Foto DDDBMT 1964 Die Band kriegte sich kaum mehr ein vor lachen - aber es funktionierte: die Disk Jockeys hatten ihre Probleme die verschiedenen Namen in der richtigen Reihenfolge zu behalten und so konnte sich jeder leicht an die "neue Gruppe mit diesem verrückten Namen" erinnern. Ein neues Image und ein Plattenvertrag mit Fontana folgten.

Zuerst hatten Sie ein kurzes Erlebnis mit Joe Meek als Produzent - er wollte sie mit geringer Geschwindigkeit aufnehmen und dann später beschleunigen, dieselbe Masche die Meek schon mit "Telstar" gemacht hatte - sie sagten ihm dass sie auf gar keinen Fall mit der Geschwindigkeit spielen könnten - und nach einer halben Stunde warf er sie aus dem Studio. Aber schliesslich hat ihnen Jack Baverstock von Fontana Records Steve Rowland als Produzenten an die Seite gestellt und so sind sie im November '64 in die Phillips-Studios in London für ihre ersten Plattenaufnahmen gegangen.

Foto Notenblatt No Time Die ersten beiden Singles "No time" und "All I want" erreichten nicht die Charts, aber zumindest bekamen die Jungs ein paar Auftritte in 'Ready Steady Go'. "No time" - ein seltsamer Walzer - bekam eine wirklich wilde Show auf der Bühne - mit schwingenden Gitarren und einer Choreografie aus ducken, schwingen und über Dinge springen - es hat das Publikum wirklich in den Wahnsinn getrieben, aber mit einem fehlgeleiteten Schwung auch Dozy drei Vorderzähne gekostet !

Foto DDDBMT live Inzwischen arbeiteten die Dozies bereits 7 Tage die Woche - das Equipment musste abbezahlt werden und noch immer stellte sich der Erfolg nicht ein - sie waren pleite. Sie waren frustriert und die Moral war am Tiefpunkt. Sie saßen in einem Auto in London mit gerade mal zwei Tassen Tee, einem Kuchen und einer Zigarrette für alle - und wollten aufgeben ! Zum Glück riefen Sie Howard & Blaikley an und die zwei kamen sofort zu ihnen hinüber und redeten für drei Stunden auf sie ein, dass sie das ganze aussitzen sollten.

Und wie recht sie hatten - ihre nächste Veröffentlichung "You Make It Move" schaffte es endlich in die Charts !

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[Letzte Aktualisierung dieser Seite 30-Apr-07]